
Intolify
10. Feb. 2025
Seit dem 10. Februar 2025 dürfen UV-behandelte Mehlwürmer als Zutat in Lebensmitteln in der EU verwendet werden.
Seit dem 10. Februar 2025 dürfen UV-behandelte Mehlwürmer als Zutat in Lebensmitteln in der EU verwendet werden.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat das Mehlwurmpulver als sicher eingestuft. Doch für Menschen mit Allergien und Unverträglichkeiten birgt diese neue Zutat mögliche Risiken. Was genau steckt hinter der Zulassung, und worauf sollten empfindliche Verbraucher achten?
Was genau wurde zugelassen?
Das zugelassene Produkt ist ein Pulver aus den Larven des Mehlkäfers (Tenebrio molitor), das durch UV-Bestrahlung mit Vitamin D3 angereichert wurde. Es darf in einer Vielzahl von Lebensmitteln verwendet werden, darunter:
Brot, Brötchen, Gebäck
Teigwaren
Verarbeitete Kartoffelprodukte
Käse und Käseprodukte
Obst- und Gemüsekompott
Die Zulassung gilt vorerst für ein französisches Unternehmen und ist auf fünf Jahre beschränkt. Es ist jedoch denkbar, dass weitere Anträge folgen und in Zukunft mehr Produkte mit Mehlwurmpulver auf den Markt kommen.
Welche Vorteile hat Mehlwurmpulver?
Insekten gelten als nachhaltige Proteinquelle und bieten verschiedene Vorteile:
✅ Hoher Proteingehalt
✅ Reich an gesunden Fettsäuren
✅ Geringerer Ressourcenverbrauch als Fleischproduktion
✅ Durch UV-Behandlung angereichert mit Vitamin D3
Für Menschen mit einem Vitamin-D-Mangel könnte das eine interessante Alternative sein – doch nicht alle profitieren von der neuen Lebensmittelzutat.
Mehlwürmer als Allergen: Wer ist besonders betroffen?
Obwohl Mehlwürmer für viele Menschen unproblematisch sind, gibt es bestimmte Gruppen, die vorsichtig sein sollten.
1. Menschen mit einer Schalentier-Allergie
Mehlwürmer enthalten Chitin, ein strukturelles Polysaccharid, das auch in Krabben, Garnelen und anderen Schalentieren vorkommt. Studien zeigen, dass Menschen mit einer Krustentier-Allergie auf Chitin reagieren können, was bedeutet, dass sie auch auf Insekten allergisch sein könnten.
🔴 Mögliche Symptome:
Hautausschläge
Juckreiz
Atemprobleme
Anaphylaktische Reaktionen in schweren Fällen
2. Menschen mit einer Hausstaubmilben-Allergie
Auch Hausstaubmilben enthalten ähnliche Proteine wie Mehlwürmer. Wer auf Milben allergisch reagiert, könnte daher auch auf Mehlwurmpulver empfindlich sein.
🟠 Mögliche Symptome:
Niesen
Verstopfte oder laufende Nase
Asthma-Symptome
3. Menschen mit empfindlichem Magen-Darm-Trakt
Nicht jeder reagiert allergisch, aber einige Menschen könnten Mehlwurmpulver schwer verdauen. Falls du zu Magenproblemen neigst oder bereits eine Histaminintoleranz oder andere Nahrungsmittelunverträglichkeiten hast, solltest du vorsichtig sein.
⚠ Mögliche Symptome:
Blähungen
Bauchschmerzen
Durchfall oder Unwohlsein
Gibt es eine Kennzeichnungspflicht?
Ja! Produkte, die Mehlwurmpulver enthalten, müssen entsprechend gekennzeichnet sein. Allerdings sind Verbraucher selbst dafür verantwortlich, die Zutatenliste genau zu lesen. Da Insekten für viele noch ungewohnt sind, könnte die Kennzeichnung anfangs leicht übersehen werden.
Achte auf folgende Begriffe in den Zutatenlisten:✔ Mehlwurm-Pulver✔ Tenebrio molitor✔ Insektenprotein
Wie wirkt sich das auf den Markt aus?
Ob sich Produkte mit Mehlwurmpulver schnell in deutschen Supermärkten etablieren, bleibt abzuwarten. Die Nachfrage nach alternativen Proteinquellen wächst, aber viele Verbraucher sind noch skeptisch gegenüber Insekten als Lebensmittel.
Fazit: Ist das eine Innovation oder eine Gefahr?
Für viele könnte Mehlwurmpulver eine nachhaltige und gesunde Ergänzung in der Ernährung sein. Doch für Menschen mit Allergien gegen Krebstiere oder Milben kann der Verzehr riskant sein. Deshalb ist eine klare Kennzeichnung und Aufmerksamkeit beim Einkauf besonders wichtig.
Was denkst du über diese Entwicklung?
Würdest du Mehlwurmpulver ausprobieren, oder bist du eher skeptisch?
Schreib uns deine Meinung in den Kommentaren!